Cäcilia Schmidt trotzt Regen und Kälte und holt den Titel Bayerische Meisterin im Blockwettkampf Lauf der W14
Die Zweitägige Veranstaltung in Pfaffenhofen (Oberbayern) zeigte wettmäßig zwei völlig unterschiedliche Gesichter. Während die Jungen am Samstag vom sonnigen Wetter profitierten, kämpften die Mädchen am Sonntag gegen Regen und Kälte. Doch trotz der widrigen Bedingungen am Sonntag zeigte Cäcilia Schmidt (LAV Naila) bei den Bayerischen Meisterschaften im Blockwettkampf Lauf der W14 eisernen Willen und sicherte sich mit einem beeindruckenden Wettkampf den Titel.
Nach einem anfänglichen Fehlversuch im Weitsprung bewies Cäcilia Nervenstärke und steigerte sich im zweiten Versuch auf starke 4,97 Meter. Im abschließenden letzten Sprung traf sie mit exakt 5,00 Metern erneut genau die magische Marke – das dritte Mal innerhalb von zwei Wettkämpfen (5,01 und 5,05 Meter). Diese Leistung brachte ihr zunächst Rang zwei ein und hielt sie in der Titelvergabe im Rennen.
Über die Hürden stellte Cäcilia Schmidt ihre enorme Stärke unter Beweis. Bereits bei den Oberfränkischen Meisterschaften in Hof überzeugte sie mit einer starken Leistung, doch in Pfaffenhofen setzte sie noch einen drauf. Ihr gelang eine Verbesserung ihrer Zeit in Hof um eine Viertelsekunde und steigerte ihre persönliche Bestzeit auf 12,47 Sekunden, die sie erstmals an die Spitze des Feldes brachte.
Im Ballwurf dann ein Dämpfer – mit 36 Metern blieb Cäcilia hinter ihrer Bestleistung von 40 Metern zurück und musste die Führung abgeben. Doch sie ließ sich nicht beirren: Über die 100 Meter sprintete sie trotz der Kälte in 13,03 Sekunden zur nächsten persönlichen Bestleistung. Leider hatte ihr Lauf Gegenwind, sodass eine Zeit mit einer Zwölf vor dem Komma wohl realistisch gewesen wäre. Dennoch reichte es, um die Spitzenposition zurückzuerobern und die Titelchancen offen zu halten.
Auf der nassen und rutschigen Bahn musste Cäcilia über 2000 Meter ihr ganzes Können beweisen. Ihr Trainer Stephan Lamprecht kalkulierte, dass eine Zeit von etwa acht Minuten für den Gesamtsieg nötig wäre – eine Herausforderung, die eine Steigerung ihrer Bestzeit um über eine halbe Minute bedeutete. Doch sie zeigte Kampfgeist und hielt sich konsequent an ihre Marschtabelle. Als jedoch Valentina Ascherl (Bad Kötzting) eine halbe Runde vor dem Ziel das Tempo verschärfte, drohte der Titel zu entgleiten.
Nun wurde Cäcilia von den oberfränkischen Fans lautstark angefeuert – 150 Meter vor dem Ziel mobilisierte sie ihre letzten Kräfte und setzte zu einem fulminanten Endspurt an. In 8:00,49 Minuten erfüllte sie trotz der schwierigen Bedingungen exakt die Vorgaben ihres Trainers. Angespannte Minuten vergingen, bis das endgültige Ergebnis feststand: Acht Punkte Vorsprung auf Ascherl, 20 auf Alia Belouazza (Mühldorf) – die Goldmedaille war gesichert.
Doch damit nicht genug: Mit 2550 Punkten stellte Cäcilia einen neuen oberfränkischen Rekord auf, der seit 2006 Bestand hatte. Zudem festigte sie ihren Platz zwei der deutschen Bestenliste und verkleinerte den Abstand zum ersten auf 29 Punkte – ein Triumph.
Ein Wettkampf, der den Athletinnen alles abverlangte – und eine Siegerin, die trotz Regen und Kälte über sich hinausgewachsen ist.